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- - - Jetzt reinschauen beim kostenlosen Online-Kongress, seit 22.05. mit Beiträgen der Top-Player zu PV, H2, Mini-Windkraft, IR-Heizung, Wärmepumpen, Mieter, Solarthermie, Speicher, Autarkie, … also "energetische Optimierung mal ganzheitlich", denn Einblasdämmung allein rettet nicht die Welt. - - - www.hausenergiekongress.de - - -

(Fachwerk-) Innendämmungen

Alles dreht sich ums Wasser.
  • Gerade beim Fachwerk besteht ein erhöhtes Risiko von Schlagregeneintrag von außen durch die Fugen entlang der Hölzer.
  • Bei jeder Innendämmung besteht ein Tauwasserrisiko von innen an der Grenzschicht zwischen Außenkante Dämmung und Innenkante Außenwand.
Der Schlagregeneintrag wird außen z.B. durch eine fugenlose Außenfassade und einen möglichst großen Dachüberstand abgehalten, und innen durch eine geschlossene Putzschicht (an der Innenseite der Außenwand).
Im Unterschied zu einer "begradigenden Putzschicht" ist diese "abdichtende Putzschicht" einfacher, schneller und preiswerter herzustellen.
Im Unterschied zu einer Folie dämpft die Putzschicht zwar das "laufende" Wasser, die kleinen verbleibenden stehenden Wassermengen, die sich an einer Folie "ewig" halten würden, werden von der Putzschicht weggesogen und umverteilt.

Das Tauwasser wird verhindert durch Vollkontakt der Zellulose-Dämmflocken an die verputzte Innenwand. Dazu die bewegte Grafik, drittes Bild von oben.

Dämmplatten einfach an die Wand kleben, kann das funktionieren? Nein, denn ebene / gerade Platten können nicht an einer krummen, buckligen Wand vollflächig anliegen. Es entstehen Hohlräume zwischen der Dämmplatte und der Außenwand, und dort kann sich dann Kondenswasser (Tauwasser) bilden, wie es in der Grafik dargestellt ist.

Auch geschlossene Luftschichten (z.B. zwischen einer ebenen Dämmplatte und einer unebenen Wand) "ruhen" nicht. Entweder sie "rollen" zwischen warm und kalt und lagern ihre gesamte Feuchte an EINEM kältesten Punkt ab - die sog. "konzentrierte Kondensation", oder sie haben noch Kontakt zu anderen Luftschichten und es kommt gar zu einer Luftströmung. Das, zusammen mit der Auskühlung und dem Eintrag feuchtwarmer Innneluft, sind unkontrollierte Prozesse und das Gegenteil unseres Idealbildes einer "fehlertoleranten" Konstruktion.  Wenn man Dämmplatten an die Wand kleben will, muß die Wand erst vollkommen eben bzw. "gerade" geputzt werden. Das bedeutet enorme Putzstärken, lange Trocknungszeiten und hohe Kosten.

Vorsatzschale mit Zellulosefüllung löst alle Aufgaben.

Ca. 10 cm vor der Wand wird eine Gipskarton-Vorsatzschale gestellt, 2 x beplankt (damit werden gleich die schiefen Außenwände ausgeglichen), und Zellulose als Dämmschicht eingeblasen. Diese Dämmschicht ist absolut hohlraumfrei und kann jedes Tauwasser wegsaugen und großflächig verteilen, "bevor es überhaupt entsteht". Der "Löschblatteffekt" kommt wieder zur Anwendung. Sehen Sie sich dazu die Reihe mit den 5 Fotos an, am Schluß dieses Abschnittes.

Dabei geht man in Etappen vor:
  • (Trockenbauer oder wir) Ständerwerk stellen,
  • Installateur und Elektriker verlegen die Leitungen hinter dem Ständerwerk.
  • (Trockenbauer oder wir) Erste Beplankung - 12 mm OSB bei homogenem Mauerwerk, 12,5 mm GK bei Fachwerk.
  • (Wir) Dämmung wird eingeblasen
  • (Trockenbauer oder wir) Wenn erste Lage OSB, ist keine Dampfbremse unter der zweiten Lage GK erforderlich. Auf dem OSB vereinfacht sich das Anschrauben der Gipsplatte als zweiter Lage, und später auch das Aufhängen von Bildern, Regalen etc. erheblich. Allerdings empfehlen wir das nicht bei Fachwerk-Innendämmungen, nur bei Mauerwerk ohne Holz.
    Bei Fachwerk und erster Lage GK: es folgt eine feuchtevariable Dampfbremse und die zweite Lage GK.

Die Vorsatzschale mit Zellulose-Einblasdämmung ...
  • dient zugleich als Installationsebene und spart so Geld und Platz.
  • wird trocken eingebaut, (Lehm, auch als Strohlehm, Leichtlehm etc., enthält viel Wasser und trocknet sehr langsam),
  • erspart lange Trocknungszeiten,
  • erspart Ihnen die Kosten und den Zeitverlust fürs Geradeputzen,
  • ist erheblich günstiger, sowohl vom Material- als auch vom Arbeitsaufwand her,
  • ist die reversibelste aller Bauweisen in der Innendämmung,
  • hat immer Vollkontakt zur Wand,
  • ist noch wesentlich saugfähiger als Lehm, Kork, Holzfaser etc., und verteilt die Feuchtigkeit schnell über große Bereiche wie ein Löschblatt (also bauphysikalisch zuverlässiger),
  • ist dadurch nicht nur (passiv) reversibel, sondern stellt einen aktiven Substanzschutz dar,
  • erfüllt schon als Materialeigenschaft eine luftdichtende Funktion,

In der Fachzeitschrift Holzbau Quadriga Nr 6/2012 wird von der Burg Knesebeck in der südlichen Lüneburger Heide berichtet. Dort sind beide Methoden angewandt worden; die Dämmung mit naß eingebautem Strohlehm und die mit Zellulose. Der Vergleich verlief für Lehm katastrophal, und zwar wegen der damit eingebrachten Wassermengen. Beim Strohlehm kommt zu den höheren Kosten und den Trocknungszeiten von bis zu einem halben Jahr noch das Risiko der Rißbildung hinzu, die mit der Trockung einhergeht.

Natürlich gibt es auch funktionierende Fachwerkinnendämmungen mit Mineralwolle oder Calciumsilikatplatten, wenn die Platten perfekt passgenau und fugenfrei zugeschnitten wurden, hohlraumfrei anliegen, der Schlagregenschutz gegeben ist, kein Acryl und kein diffusionshemmender Anstrich verwendet wurde,  etc... Aber das Prinzip "Glück gehabt" ist kein Leitmotiv für eine geplante, neue Innendämmung, zumal die Calciumsilikatplatten (auch als Kalziumsilikatplatten, Calsithermplatten, AquaTherm-, Redstone- oder Wohnklimaplatten bekannt) inclusive Verarbeitung erheblich teurer sind. Oft muß die bucklige Wand erst "gerade geputzt" werden, bevor der neue Putz dann hinter der Klimaplatte verschwindet. Außerdem sind sie sowohl in der Feuchtepufferung als auch bei der Wärmedämmung weniger leistungsfähig. Wenn Sie es noch in der Hand haben, wählen Sie die hier empfohlene Bauweise, die sicher, fehlertolerant und preiswert ist.

Das Feuchteverhalten von Zellose sehen Sie hier rechts, drittes Bild von oben in der bewegten Grafik (die Sie sich bitte um 90° gedreht vorstellen müssen). Dampf diffundiert in die Dämmschicht, kondensiert vielleicht für eine logische Sekunde an der Kaltseite aus, wird dann aber sofort weggesogen und in Richtung Warmseite gezogen, wo es die Porenluftfeuchte erhöht und damit den "Motor" der Diffusionsrichtung zum Erliegen bringt. Die Dachbahn hier im Modell steht rein rechnerisch für eine diffusionsdichte Außenseite, nur um die ebenfalls hilfreiche Außendiffusion auszublenden.

Neben dem Tauwasser gibt es noch eine zweite Gefahr bei Fachwerk-Innendämmungen: der Schlagregen. Im Unterschied zu Putz-, Backstein- oder Klinkermauerwerk neigt Fachwerk zur Bildung tiefer Spalten, durch die sehr viel Regenwasser tief ins Mauerwerk eindringen kann (vor allem an der Wetterseite, also meist aber nicht immer West, vor allem wenn Regen mit Wind zusammen wirkt).

Schlagregenschutz bietet in erster Linie ein möglichst üppiger Dachüberstand, aber auch der sorgfältige Fugenverschluß außen am Fachwerk, aber NICHT mit Silikon!! Dazu gibt es hervorragende Lehmprodukte, die sich genau so leicht wie Acryl oder Silikon verarbeiten lassen. Wenn Sie das interessiert, lassen Sie sich von uns ein Angebot machen und unser Merkblatt 540 für Fachwerk-Innendämmungen schicken. Helfen Lüftungsschlitze? Nein, ohne Belüftungsebene brauchen wir auch keine Lüftungsschlitze, die auch als Entwässerungsschlitze für Kondenswasser eingeplant werden, aber mehr Schlagregen einbringen als Feuchte ausleiten, wie man auf dem nebenstehenden Bild sieht.

Fazit: die Innendämmung von Sichtfachwerkwänden ist wirklich die Quadratur des Kreises: nach außen schlagregendicht, nach innen diffusionsoffen (also in Umkehrung der Regel "außen offen, innen dicht"), trotzdem im Kern tauwasserfrei, und nach heutigen Vorstellungen gedämmt - das zusammen funktioniert nur mit einer saugfähigen und hohlraumfreien Innendämmung.

Das Sprühverfahren, eines der Lieblingskinder auf Youtube, hat sich für Zellulose in der Praxis nicht durchgesetzt, weil es einfacher ist, erst die innere und die äußere Begrenzungslage zu bauen und dann trocken einzublasen. Man spart sich die Trocknungszeiten und die einhergehenden Schrumpfprozesse & Rißbildungen, die wiederum die Luft- und Winddichtheit beeinträchtigen. Möglicherweise ist es überhaupt nur - vor allem in den USA - entstanden, weil man das dort vom PU-Schaum her so kannte und den Handwerkern ein vertrautes Anwendungsverfahren bieten wollte.


Wenn nicht Wärme- sondern Schallschutz gefragt ist: LEDERFASERN.

Zwei Grundsätze:
  • Je schwerer die "Trennschicht" (also z.B. eine Trockenbauwand oder eine Vorsatzschale), desto besser der Schallschutz,
    und es gibt einen Dämmstoff, der ca. drei mal schwerer als Zellulose ist:
    Lederfasern, verdichtet eingeblasen mit ca, 140 bis 145 kg/m³ (Zellulose zum Vergleich: 45 kg/m³).
  • Je dünner die Trennschicht, desto wichtiger die Dämmstoffqualität. Bei 30 cm Schichtdicke oder mehr reicht auch Zellulose, aber wer baut schon so dicke Trockenbauwände. Meist sind die Ständer und damit der Hohlraum max. 10 cm breit.
Ausführlicher haben wir das da erklärt, wo am häufigsten Schallschutz gefragt ist, nämlich bei Geschoßdecken.
Fachwerk-Innendämmung (pic)
Fachwerk-Innendämmung (pic)
Fachwerk-Innendämmung (pic)
 
Innendämmung Fachwerk überputzt (pic)
Innendämmung Fachwerk Schlagregendicht (pic)
Innendämmung Fachwerk Installationsebene (pic)
Innendämmung Fachwerk (pic)
Innendämmung kein Tauwasser (pic)
 
Bei Fachwerkwänden sind auch Reetdächer nicht weit, hier geht´s zu Reetdachdämmungen.