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- - - Jetzt reinschauen beim kostenlosen Online-Kongress, seit 22.05. mit Beiträgen der Top-Player zu PV, H2, Mini-Windkraft, IR-Heizung, Wärmepumpen, Mieter, Solarthermie, Speicher, Autarkie, … also "energetische Optimierung mal ganzheitlich", denn Einblasdämmung allein rettet nicht die Welt. - - - www.hausenergiekongress.de - - -

Vorsicht Ratgeber

Sanierungskonfiguratoren - "künstliche Intelligenz"?

Sogenannte "Sanierungskonfiguratoren" können eigentlich nur einen Zweck haben: sie sollen den Nutzern
  • bei der Auswahl der zu dämmenden Bauteile helfen
  • und das oder die jeweils geeignetsten Verfahren vorschlagen. 
Die Nutzer versprechen sich hiervon Erkenntnisgewinn, sonst würden sie sich kaum die Mühe machen, alle Bauteile in den Konfigurator einzugeben. Mancher mag auch herausfinden wollen, ob er "alles richtig gemacht" hat oder aus Spieltrieb die künstliche Intelligenz ausprobieren wollen - wenn es doch schon so wäre!

Künstliche Intelligenz? Nee, eher "natürliche Unkenntnis", denn: 

Kein uns bekannter Ratgeber fragt nach Hohlräumen.

 Dämmkosten (pic)
Wir kennen nur die folgenden drei Konfiguratoren, vielleicht gibt es noch mehr.
Keiner der uns bekannten Konfiguratoren fragt nach Hohlräumen (letzter Test August 2019). Weder in Geschoßdecken, noch in Kriechkellern, zweischaligem Mauerwerk oder Dachschrägen.

Auch die üblichen Ratgebergrafiken (Grafik hier links, Kommentierung unter Ziff. 5) kennen keine Hohlräume. Die durchgestrichenen Preise sind die für "konventionelle" Dämmtechniken, bei gleichwertiger Alternative in Einblasdämmtechnik.

Nicht jede konventionelle Methode ist immer schlecht. Wenn eine Außenwand massiv ist, führt kein Weg am WDVS vorbei, deswegen sind die 21.000 € beim WDVS auch nicht durchgestrichen. Das WDVS ist nur falsch am unverfüllten Hohlschichtmauerwerk.

Umgekehrt ist die Einblasdämmtechnik in zweischaligem Mauerwerk, Geschoßdecken, Bestandsdächern und Abseiten alternativlos. Wir haben schon säckeweise Mineralwollmatten aus Abseiten gezogen, weil sie wegen des Faltenwurfes immer winddurchlässig geblieben sind und nicht die erwünschte Wirkung gezeigt haben.

1.  BMWK (Bundeministerium für Wirtschaft): http://www.sanierungskonfigurator.de
Wenn Sie dort eintragen, Sie möchten das Dach, die Kellerdecke und die Außenwände dämmen, so beläuft sich die Kostenschätzung für ein Einfamilienhaus mit 250 m² Wohnfläche ...
  • beim Sanierungskonfigurator des BMWK auf 31.200 €.
  • In Einblasdämmtechnik kostet das rund 6.000 bis 10.000 €.
Auch die DENA (Deutsche Energieagentur) als Substruktur des BMWK hat die Einblasdämmtechnik noch nicht entdeckt.

2.  LBS "Renovierungskosten-Rechner": https://www.lbs.de/modernisieren/m/modernisierungskosten_ermitteln_2/index.jsp

3.  Schüco: https://www.schueco.com/specials/sanierungskalkulator/
4.  IWO (Institut für Wärme und Oeltechnik e.V.): eine dieser typischen "Grobkostengrafiken", kein Konfigurator, aber Ratgeber: eine Zeichnung eines Hauses mit den Bauteilen Dach, Geschoßdecke, Fassade, Fenster, Keller, Heizung ... und bei jedem Bauteil steht ein Preis und vielleicht noch, wieviel Energieeinsparung es bringen könnte: https://www.zukunftsheizen.de/energie-sparen/oelheizung-erneuern/heizung-oder-daemmung.html
Vorsichtshalber verwenden wir hier obenstehend nicht die Grafik aus dem IWO-Link, sondern haben eine eigene erstellt, aber die IWO-Zahlen dort eingetragen. Ob die ein erkenntnisleitendes Interesse daran haben, Dämmaßnahmen möglichst teuer anzugeben, damit man den Austausch der Ölheizung vorzieht? Unter dem o.g. Link heißt es nach der Grafik: "Eine Erneuerung der Heizung hat die beste Kosten-Nutzen-Bilanz. Eine neue Öl-Brennwertheizung kostet rund 10.150 Euro und spart im Schnitt 28 Prozent Energie". Ah ja. 

  Kosten laut IWO Kosten bei Ein-blasdämmung Bemerkungen
Dach 21.000 € 4.000 € Das Dach ist als Wetterschale in gutem Zustand? Aber miserabel gedämmt, und vielleicht hat es auch keine Unterspannbahn? "Egal, runter damit, das muß neu", sagt der Dachdecker, und viele Bauherren ergeben sich ihrem vermeintlich unausweichlichen Schicksal. Dabei könnten wir dieses Dach auf vielfältigste Art energetisch sanieren und die intakte Deckung kann erhalten bleiben. Wir flocken unter bestimmten Voraussetzungen sogar von innen direkt gegen die Dachziegel.
oberste Geschoßdecke
- 2.000 € Die oberste Geschoßdecke (OGD) hat das IWO einfach "vergessen". Wenn das Dach nicht ausgebaut ist, sollte immer die OGD gedämmt werden und nicht das Dach. Das liegt an der Geometrie: über einer 100 m² großen OGD hat ein Satteldach mit 45° Dachneigung eine Fläche von 140 m². Würden Sie nicht die OGD, sondern das Dach dämmen, dann bezahlen Sie mehr Dämmfläche, also 140 m² statt 100 m², und haben ein schlechteres Ergebnis, denn auch die gedämmten Flächen lassen ja noch Wärme durch. In diesem Beispiel läßt ein 140 m² großes Dach natürlich mehr Wärme durch als eine 100 m² große OGD. Also beheizte Räume immer eng umschließen.
Kellerdecke 4.000 € 2.000 € Wie bei der OGD. Nur daß man die OGD meist von oben dämmt, die Kellerdecke meist von unten. Insbesondere Holzbalkendecken können im Einblasverfahren gedämmt werden, aber nicht nur diese. Es gibt auch Betondecken mit Hohlräumen, oder mit Auflattung und Dielung oder Parkett, es gibt Kappendecken mit Hohlräumen, Sockelhohlräume, ...
 Fassade 21.000 € 4.000 € Einblasdämmung ist immer dann möglich, wenn die Fassade zweischalig ist, oder wenn eine Innendämmung an einer Außenwand geplant ist.
Bei zweischaligen Fassaden, die ein WDVS (Wärmedämmverbundsystem) erhalten haben, ist dieses eingschränkt bis wirkungslos, wenn der Luftspalt dahinter nicht gedämmt ist

Eine Innendämmung an den Außenwänden mit Vorsatzschale und eingeblasener Zellulose kostet z.B. 200 m² x 80 €/m² = 16.000 €. 
Mit starren Dämmplatten brauchen Sie rund das Doppelte an Geld und ein Mehrfaches an Zeit, weil nach jedem Schritt eine Trocknungsphase anschließen muß.
Fenster & Türen 17.000 € ./. Wir sind raus. Kaufen Sie sich neue Fenster und Türen.
Heizung 4.000 € ./. Wir sind raus. Kaufen Sie sich eine neue Heizung, aber erst nachdem alles andere gedämmt wurde. Dann reicht nämlich ein kleineres Gerät.



Fortsetzung folgt. Sie kennen noch einen? Gut oder schlecht? Bitte schreiben Sie uns!!

Wir würden lieber nicht "prangern". Nur wenn wir sie nicht hier auflisten, glauben uns viele nicht. Allzu gern verschieben wir einen Konfigurator nach dem anderen in die nächste Rubrik, hier ist sie schon mal:

Konfiguratoren und Ratgeber, die nach Hohlräumen fragen ...

Hier sind schon mal drei Plätze freigehalten ...

1.

2.

3.

Wirkungslose Geschoßdeckendämmung

Holzbalkendecken haben fast immer lange rechteckige Hohlräume zwischen den Balken, die sog. "Balkenfelder". Die Balkenfelder von obersten Geschoßdecken  enden im Traufkasten oder in der Dachfläche und werden kalt durchlüftet, weil die meisten Dächer im Altbaubestand entweder nicht winddicht sind, oder nur scheinbar winddicht. "Wirklich winddicht" dürfte als absolute Ausnahme im Altbau gelten. Warum das so ist, trotz größter Sorgfalt oder auch nicht, das zeigen auch die Bilder in diesem Abschnitt.

Kalt durchlüftete Balkenfelder mit Dämmplatten oder -matten zu belegen, ist natürlich sinnlos. Die Wärme wird abgelüftet, bevor sie von der Dämmung zurückgehalten werden kann. Deswegen kommt man seriöserweise nicht umhin, die kalte Unterlüftung anzusprechen, wenn man die Dämmung auf der Geschoßdecke anbietet.  Gleichwohl werben die Dämmstoffhersteller dafür, unwidersprochen, Zeitungen schreiben es ab, ohne zu hinterfragen, ebenso Kreditinstitute, Behörden, ...

Es fällt schwer, bei Profis nur an Unbekümmertheit, Desinteresse und Ahnungslosigkeit zu glauben, aber gerade bei Konzernen mit ihrer Arbeitsteilung kann das vorkommen. Die Bauingenieure arbeiten in der Entwicklung, die Werbeleute machen schöne Bilder und fragen die BauIng´s nicht. Wir wollen ihnen keine böse Absicht unterstellen, aber angesichts der Tragweite solcher in Massen gebauter Fehlkonstruktionen muß erlaubt sein, das anzusprechen.

Millionen von Quadratmetern wurden schon so "gedämmt", darauf Zuschüsse von der KFW ausgereicht, aber es wird keine Wärme zurückgehalten. Mit den aufgelegten Matten und Platten und begehbarer Oberfläche liegen Sie in fertiger Arbeit deutlich über den 20 bis 40 €/m² brutto, die es bei Einblasdämmung kosten würde. Und natürlich können wir diese kalt unterlüfteten Dämmschichten nachträglich "heilen", indem wir die Hohlräume noch mit Zellulose füllen und damit winddicht machen.

Zuerst die Beispiele, die ausdrücklich das Dämmen auf Hohlräumen empfehlen, freilich ohne inhaltlich die kalte Durchlüftung anzusprechen.
Sollte eines der Beispiele nicht mehr aktuell sein, schicken Sie uns bitte einen Hinweis.

  • Ein Dämmstoffhersteller, der eigentlich gutes Material produziert, aber dessen Werbeabteilung nicht weiß, wie man es einsetzt: hier pdf herunterladen, Seite 1, 6 und 9.

  • Eine Bausparkasse, die überhaupt kein Interesse daran hat, unwirksame Dämmungen zu propagieren. Es war ihr nur nicht wichtig genug.

Diese hier haben kürzlich ihre Sanierungsvorschläge überarbeitet, indem sie Hohlräume ganz ausblenden. aber immer noch ohne nach Hohlräumen zu fragen. Hohlräume gibt´s einfach nicht.


Nachfolgend ein paar Bilder zur Erklärung, wieso unverfüllte Balkenfelder grundsätzlich als "kalt durchlüftet" einzustufen sind.
 Geschossdecke 1 (pic)
 
 offene Balkenfelder im Traufkasten
 6 cm Dämmung, kalt durchlüftet.
 Geschossdecke 6 (pic)
 Geschoßdecke beim Verfüllen (pic)
 
 Geschoßdecke vom Dach aus mit Seiltechnik (pic)
 Dach Spalten3 (pic)
 Dach Spalten4 (pic)
 Dach Spalten2 (pic)