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Dampfdicht: Flachdächer, Pappdächer, Gründächer, Terrassendächer ...
... sind für Nutzer völlig unterschiedliche Dinge, bauphysikalisch verbindet sie aber eine Besonderheit: sie alle sind "außen dampfdicht". Das ist vorgegeben, weil es bei dem geringen Gefälle keine diffusionsoffene und trotzdem wasserdichte Abdeckung gibt. Und das ist leider genau umgekehrt, wie ein "normales Dach" funktioniert.
Ein "normales" Schrägdach ist "innen dampfdicht". An der Innen- oder Warmseite hält eine Dampfsperre die feuchtwarme Luft fest, außen ist es diffusionsoffen. Die Dachneigung und die Fugen zwischen den Dachziegeln sorgen für genug Belüftung, eventuelle Feuchtigkeit, die trotz Dampfsperre eingedrungen ist, kann abziehen.
Aber bei einem (immer diffusionsdichten) Flachdach? Viele Planer planen immer noch warmseitig eine Dampfsperre, diesmal eine besonders dichte, besonders gut verklebt, und darauf Mineralwollmatten (etwas anderes kennen sie nicht). Manchmal auch auf den Matten eine Überlüftung, in der Dachhaut Pilzlüfter (wie hier im ersten Bild), dann hofft der Planer, die Feuchte fände so den Ausgang. Und bis 2012 war das auch noch DIN-konform!
Als Folge wurden jahrelang und werden bis heute Pappdächer mit Dampfsperren gebaut, mit verheerenden Schäden, meist nach Ablauf der 5 Jahre Gewährleistung auftretend, und fast immer werden die Feuchteschäden mangels besseren Wissens einer vermeintlich undichten Dachhaut angelastet. Ganz verschärft bei einem Gründach oder Terrassendach. Dann wird das Leck gesucht, vermeintlich gefunden, innen das vergammelte Holz erneuert, wieder Glaswolle und Dampfsperre rein, bis zum nächsten Mal. Nie wieder Flachdächer, denkt sich mancher Eigentümer, warum kriegen die das nicht dicht ...
Dabei ist es oft Kondenswasser, das da vor sich hin schwiemelt, es kommt also von unten und nicht von oben ...
Wie geht es also richtig?
Sie brauchen ...
- ... statt einer Dampfsperre eine Dampfbremse (sd-Wert ca. 5 bis 10 m), vorzugsweise eine feuchtevariable Dampfbremse, die im Winter dicht macht und im Sommer diffusionsoffen wird. Das ermöglicht Ihre Trocknungsreserve im Sommer. (Die Feuchtemenge, die im Winter rein- und im Sommer wieder rausgeht, wäre mit Dampfsperre zwar geringer, aber die Austrocknung nach unten wäre stark beeinträchtigt, so könnte sich auch in einer Zellulosedämmung die Feuchte jedes Jahr weiter anreichern.)
- Dann noch eine hohlraumfreie Verfüllung (verhindert punktuelle Kondensfeuchteansammlungen) ...
- ... mit einem saugfähigen ("sorptiven") Dämmstoff, der im Winter das Wasser in seiner Zellstruktur einlagern kann und es so von den umliegenden Hölzern fernhält. Mineralwolle und Zellulose gehen unterschiedlich mit Feuchtigkeit um.
Und mit Zellulose?
Der Löschblatteffekt der Zellulose zieht eventuelle Feuchtigkeit auseinander, verteilt sie in alle Richtungen ("Dekonzentration") und schützt so das Holz. Dadurch steigt die Porenluftfeuchtigkeit an der Warmseite der Dämmung. Wenn die Luftfeuchte in der Dämmschicht und im Wohnraum gleich ist, ist die Dampfdruckdifferenz Null und die Feuchtediffusion kommt zum Stillstand, und es kann sich an der Kaltseite nicht unbegrenzt Feuchtigkeit anreichern. Was bei Mineralwolle mangels Sorption nicht funktioniert, ist bei Zellulose eine "Kernkompetenz".
Gründach, beschattete Flachdächer:
Konsequenterweise funktioniert das eben gesagte nicht, wenn das Dach im Sommer von oben her nicht aufgeheizt werden kann, etwa weil es eine Schicht aus Pflanzensubstrat trägt oder von umliegenden Gebäuden oder Bäumen nachhaltig beschattet ist. Dann hilft nur eine AUFDACHDÄMMUNG z.B. aus geschlossenzelligem (somit feuchteunempfindlichen) Polystyrol (Styrodur) oder Polyurethan. Sinnvollerweise ist diese nicht nur an der Oberseite mit einer Bitumen- und ggf. auch einer Blechlage abgedeckt, sondern auch an der Unterseite der Dämmplatte mit einer zweiten Abdichtungsebene. Diese untere Abdichtungsebene ist dann die eigentlich wichtige und zuverlässige, denn sie ist durch den Aufbau geschützt vor Alterung und Verschleiß: sie muß keine Temperaturschwankungen erleiden, ist keinem UV-Licht ausgesetzt und keinen mechanischen Störungen z.B. durch herabfallende Äste oder Schuhe und spitze Steine. Dadurch hält sie praktisch "ewig". Vorausschauende Planer bilden sie von Anfang an als zweite wasserführende Schicht aus und verwenden für die Aufdachdämmung einen geschlossenzelligen Dämmstoff (XPS oder Resolharz).
In der Praxis erweisen sich Mischformen (Auf- und Zwischensparrendämmung) als die Lösung für Dächer / Terrassen, bei denen man nach oben hin mit der Aufbauhöhe begrenzt ist (Austrittshöhe Terrassentür!), nach unten hin ein Mindestmaß an Raumhöhe einhalten muß, aber geichwohl eine vernünftige Wärmedämmung braucht.
Mit Zellulosedämmung und EINER diffusionsoffenen Seite, egal ob innen oder außen, schaffen Sie schlankere und sicherere Konstruktionen als mit Mineralwolle. Gerade bei Dachgeschoß-Ausbauten unter Pappdächern, wo man um jeden Zentimeter Raumhöhe kämpft. Die hier beschriebenen Eigenschaften und Prozesse sind nicht nur in der Fachliteratur belegt, wir habe sie auch praktisch mit Hilfe von Feuchtemeßpunkten überprüft. In der Vergangenheit gab es Engpässe bei PUR/PIR Dämmstoffen für Aufdachdämmungen (Flach- und Steildachdämmungen), die wiederum auf einen Engpaß bei der Produktion des Grundstoffs MDI zurückzuführen sind. Das spielt bei uns keine Rolle, da wir Zwischensparrendämmungen mit Zellulose ausführen. Fragen Sie uns, wir prüfen, ob Sie Ihr Dach auch mit Zellulose zwischen den Sparren dämmen können. Sie sparen damit nicht nur viel Geld, sondern auch Zeit.
Weiterlesen nur für Dämm-Nerds: die Diffusion von Wissen und die Entwicklungsgeschichte von DIN- und WTA-Normen ...
DANN HALT BELÜFTET? Weil Dampfbremsen den Planern suspekt waren und ohnehin mit Mineralwolle nicht so gut funktionieren wie mit Zellulose, gab es noch einen anderen Notbehelf in der Mineralwollwelt: die Überlüftung auf der Dämmschicht. Doch hier gibt es gleich vier Probleme:
- Mit den großen Luftvolumina hat man das Risiko punktueller Kondensfeuchteansammlungen an der kältesten Stelle, hier konzentriert sich dann die Feuchtigkeit aus dem gesamten Luftvolumen.
- Mit den Durchdringungen hat man die Gefahr von Undichtigkeiten.
- Belüftung fördert Konvektionseinträge. Durch die unvermeidlichen Fehler in der Dampfsperre gelangt feuchtwarme Innenluft in die Dämmschicht und bringt Zehnerpotenzen mehr Kondenswasser ein als durch Diffusion.
- Belüftung ist Kühlung der Dämmschicht.
Weil die Dachdeckerindustrie immer noch überwiegend mit Mineralwolle arbeitet, nimmt bis heute kaum jemand das unterschiedliche Verhalten von Zellulose und Mineralwolle zur Kenntnis. Das verursacht bei uns immer wieder erheblichen Überzeugungsaufwand vor allem gegenüber "eingefahrenen Fachleuten". An den Bauschäden mit Mineralwolle verdienen wir dann mit, wenn der Schaden nicht irrtümlicherweise auf eine Dachundichtheit zurückgeführt wird. Viel lieber allerdings würden wir mehr in der Erstausstattung arbeiten und weniger in der Sanierung.
Trocknungsreserve
Im Sommer gibt es unter einem schwarzen Pappdach für die Feuchte genügend Anlaß, in die Dampfphase zu gehen und das Weite zu suchen, wenn sie darf. Die Dämmschicht wird also in jedem Sommer wieder auf Null gestellt. Und zwar nach unten, durch die diffusionsvariable Dampfbremse und die diffusionsoffene Zimmerdecke wieder raus, so wie sie im Winter reingekommen ist. Dies ist seit über 20 Jahren in der Fachliteratur immer wieder belegt, und unsere eigenen Meßreihen mit Feuchtemeßpunkten in Zellulosedämmschichten unter diffusionsdichten Dächern bestätigen dies. Was also in der Mineralwollwelt fatal ist (außen dicht & innen offen), das geht mit Zellulose, aufgrund des Löschblatteffektes.Der Begriff der Trocknungsreserve (immer recht pauschal mit 250 g Wasser pro m² und Jahr) kam in den 1990ern auf und fand 2001 Eingang in die WTA-Merkblätter 6-1 und 6-2 zur hygrothermischen Simulation, 2011 dann in die "7 goldenen Regeln für ein nachweisfreies Flachdach“, und 2012 dann endlich in die Holzschutz-DIN 68800-2 und 2014 in die Tauwasser-DIN 4108-3.
EINFACH NUR ÜBERALL DICHT... Fatalerweise galt nach der alten Fassung der Tauwasser-DIN 4108-3 (bis 2014) ein Dach dann als "nachweisfrei" (d.h. "immer richtig"), wenn es an der Warmseite mit einer DampfSPERRE ausgerüstet ist, deren sd-Wert (Dichtheitsmaß) mindestens 100 m beträgt.
Daß eine Dampfsperre falsch sein muß, wenn auch die Außenseite dampfdicht ist, konnte man ab 1993 bei Robert Borsch-Laaks nachlesen. Immerhin dann schon 19 Jahre später im Jahr 2012 wurde in der Holzschutz-DIN 68800-2 das "Dampfsperren-Dogma" aufgehoben und eine Trocknungsreserve von 250 g/m² festgeschrieben, die an der Warmseite mit einer DampfBREMSE (sd-Wert unter 10 m) auch erreicht werden kann. Die Tauwassernorm DIN 4108-3 brauchte dann noch weitere 2 Jahre, bis 2014 auch hier die Erkenntnis mit der Trocknungsreserve Eingang fand.
Die Zeit "nachweisfreier Dächer" in der DIN ist aber damit vorbei. Seit 2012 fordert die DIN 68800-2 unter Abs. 7.5 für „voll gedämmte, nicht belüftete Dachkonstruktionen“ mit dampfdichter Oberfläche einen hygrothermischen Nachweis nach DIN EN 15026. Seit 2018 ist dies auch in der DIN 4108-3 verankert. Für jedes Dach immer wieder neu.
So ist das mit der DIN: Erst Dampfsperre vorschreiben und nachweisfrei stellen, und damit massenweise Bauschäden verursachen, dann ins Gegenteil umschwenken und jedes Mal einen neuen hygrothermischen Nachweis fordern: wie ein Falschfahrer auf der Autobahn, der seinen Fehler bemerkt, eine 180-Grad-Wende macht, und damit wieder auf der Gegenrichtung landet. Was dabei oft vergessen wird: die Bauphysik richtet sich nach keiner DIN, sie folgt nur den Gesetzen der Physik. Die DIN-Ausschüsse täten gut daran, das gleiche zu tun.
Stattdessen hat man den Eindruck: "bloß nicht den Nutzer auf die Idee bringen, mit Zellulose oder Holzfaser könnte es viel einfacher sein, ein fehlertolerantes Dach zu konfigurieren. Deren Hersteller sitzen ja nicht mit uns im DIN-Ausschuß (das ist denen zu teuer), und deswegen kommen ihre Produkte in den jeweiligen DIN-Normen auch nicht vor."
DIN oder WTA?
Wir sind offenbar nicht die einzigen DIN-Skeptiker (DIN = Deutsche Institut für Normung e. V.). Der hygrothermische Nachweis fand schon 2001 Eingang in die WTA-Merkblätter 6-1 und 6-2, also 11 Jahre vor der DIN 68800-2. Nanu, WTA, was ist das jetzt schon wieder?WTA steht für "Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e.V." und ist eine internationale Vereinigung von Naturwissenschaftlern, Architekten und Denkmalpflegern. Der Verein erarbeitet und verbreitet seit 1977 technische Regeln im Bereich der Bauinstandsetzung und der Denkmalpflege, welche normalerweise mit den allgemein anerkannten Regeln der Technik gleichgesetzt werden. Die hervorragend formulierten (und schlecht umgesetzten) Ideale der DIN werden in der Konkurrenzorganisation WTA hervorragend umgesetzt. Aber zurück zu unserem gedämmten Flachdach: