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- - - Jetzt reinschauen beim kostenlosen Online-Kongress, seit 22.05. mit Beiträgen der Top-Player zu PV, H2, Mini-Windkraft, IR-Heizung, Wärmepumpen, Mieter, Solarthermie, Speicher, Autarkie, … also "energetische Optimierung mal ganzheitlich", denn Einblasdämmung allein rettet nicht die Welt. - - - www.hausenergiekongress.de - - -

(Zerklüftete) Neubaudächer

Gelegentlich heißt es, Einblasdämmung sei nur etwas für die Altbausanierung, und im Neubau könne man das Dach gleich von Anfang an mineralwollmattentauglich planen. Sehen Sie sich dieses Mehrfamilienhausdach einmal genauer an und klicken Sie auf die Bilder, um die kritischen Stellen hervorgehoben zu sehen: kein Sparrenfeld gleich breit, spitze Winkel, nach außen geöffnete Fächer, überall Kanten und Absätze. Nicht alle Neubaudächer sind so "kompliziert", aber selbst beim einfachsten Satteldach gelten die Vorteile der Zellulosedämmung im Feuchtehaushalt, bei der Winddichtheit und bei der Schalldämmung - wie schon auf unserer Startseite beschrieben.

Wir haben das hier abgebildete Dach mit Zellulose gedämmt und den Blower-Door-Test auf Anhieb bestanden. Auch die unvermeidlich mit eingebaute Rest-Baufeuchte ist bei Zellulose kein Problem, vorausgesetzt natürlich, das Dach ist dann dicht.

Die Einblasdämmtechnik ist auch im Neubau auf dem Vormarsch. Die zunehmende Nachfrage hat vor allem diese fünf Gründe:
  • Die wärmetechnischen Anforderungen an Dächer werden immer strenger, gerade im Neubau, zuletzt durch die Energieeinsparverordnung (EnEV 2014).
  • Zugleich werden die Kontrolltechniken immer besser und billiger. Nicht nur im Zuge der Abnahme (Thermographie, Blower-door-Test), sondern auch danach. Eventuelle Mängel können leicht entdeckt werden, besonders im Winter. Man braucht nur eine Infrarot-Meßpistole im Wert von ca. 15 €.
  • Richtig verdichtet, gibt es keine Setzungen. Klebebänder können versagen, Folien altern, aber die Zellulose altert nicht und fungiert als "zweite luft- und winddichtende Ebene". Einmal (luft- und wind-)dicht bedeutet bei eingeblasener Zellulosedämmung immer dicht.
  • Die Wetter-Extreme nehmen weiter zu (Stürme, Dauerregen, Sommerhitze).
  • Die Schallschutzanforderungen werden immer strenger. 
Neubaudach1 (pic)
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Neubaudach6 (pic)
 

Fliegende Konterlatten

Die größere Verdichtung der eingeblasenen Zellulosedämmung (Zellulose: 45 kg/m³; Glaswollmatten: 15 - 20 kg/m³) führt dazu, daß die Unterspannbahn nach außen und die Dampfbremsfolie nach innen ausbeult. Nach den (für Mineralwolldächer ausgelegten) Dachdeckerrichtlinien muß es eigentlich eine 3 cm Belüftungsschicht zwischen Unterspannbahn und Dachlatte geben. Daß diese Luftschicht nicht für ein trockeneres Dach sorgt, sondern im Gegenteil noch Feuchte einbringen kann, hat schon das Fraunhofer Institut für Bauphysik in Holzkirchen im Jahr 1990 als Ergebnis eines mehrjährigen Feldversuchs veröffentlicht (Hartwig Künzel und Thomas Großkinsky: "Nicht belüftet, voll gedämmt", Zeitschrift "bauen mit holz" Nr. 06/90 Seite 442 - 447).
Die sog. "schuppenförmige Bedachung" sorgt aufgrund der vielen Spalten zwischen den Dachziegeln für genügend Belüftung in der Fläche. Seit 1990 wird diese Erkenntnis immer wieder in den Fachzeitschriften beschrieben, und vielleicht werden die Dachdeckerrichtlinien ja in den nächsten 20 Jahren noch angepaßt ... (zur Aktualität von Fachregeln und DIN-Vorschriften im Bau erfahren Sie hier mehr).

In jahrzehntelanger Praxis hat sich nun eine spezifisch für eingeblasene Zellulose geeignete Lösung durchgesetzt: zwischen den Sparren wird von außen eine sog. "fliegende Konterlatte" eingebaut (ab 75 cm lichte Breite auch 2 Konterlatten je Feld), die einen zusätzlichen Wasserablauf und eine zusätzliche Belüftung ermöglicht. Je flacher das Dach und je breiter der Sparrenabstand, um so sinnvoller die fliegende Konterlatte zur Vergrößerung der "Fehlertoleranz"; aber je größer die Bedrohung durch Marder, desto weniger sinnvoll. Eine Frage der Abwägung also.

Hier sind zwei Ansichten bei einem Dach vor der Eindeckung. Links die Ansicht von innen, vor der Montage der Dampfbremsfolie und Traglattung. Hinter der leicht durchscheinenden Unterspannbahn sieht man die Dachlatten (waagerecht) und die "fliegenden Konterlatten" (zwischen den Sparren, senkrecht). Rechts die Ansicht von außen nach den Dämmarbeiten mit der ausbauchenden Unterspannbahn.

Fliegende Konterlatte Neubau, Blick von innen vor den Dämmarbeiten
Fliegende Konterlatte Neubau, Blick von außen nach der Dämmung (pic)
 
Von der Ausbauchung an der Außenseite jetzt zur Ausbauchung an der Innenseite.
Ein abnahmefähiges zellulosegedämmtes Dach im Neubau sieht bei uns so aus. Hier verlangt niemand mehr eine Luftschicht. Die besonders problematischen Kehlbalken sind dicht und sicher eingepackt. Die Abnahme damit ist ein Fest. Es läßt keinen Zweifel daran aufkommen, daß es luft- und winddicht ist, setzungssicher, marderabweisend, mit einem exzellenten sommerlichen Wärmeschutz und einem hervorragenden Schallschutz.
Neubaudach1 (pic)