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Traditionelle Holzbalkendecken
1. Aufbau von Holzbalkendecken
Sie haben zwischen den Balken meist einen "Einschub" oder "Blindboden" - das ist eine Bretterschicht zwischen den Balken, auf der eine Schüttung aus Bauschutt, Lehm oder Schlacke liegt. Unter dem Einschub befindet sich eine 4 bis 12 cm dicke Luft- bzw. Hohlschicht, die wiederum nach unten hin durch die Zimmerdecke der darunterliegenden Etage abgeschlossen ist. Gedacht ist der Einschub als Schallschutz, aber er ist meist zu grobstückig für diesen Zweck. Holzbalkendecken mit diesem Aufbau haben einen U-Wert von rund 1 W/m²k, sind also noch sehr wärmedurchlässig. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) schreibt heute knapp ein Viertel dieses Wertes vor, 0,24 W/m²k. Der U-Wert beschreibt die Energiewanderung in Watt pro Quadratmeter. Je niedriger die Zahl, desto besser. Zugleich erlaubt die EnEV mit dem Einblasdämmprivileg auch "untermaßige" Dämmschichten, wenn die Luftschichten in der Decke nicht mehr hergeben.2. Thermische und akustische Dämmung von Holzbalkendecken mit wenig Aufwand möglich.
Die Luftschichten, unterhalb der Schüttung und teils auch oberhalb, können schonend und mit wenig oder ganz ohne Brecharbeiten (also auch bei Denkmalschutz) im Einblasverfahren mit Zellulose gedämmt werden - wie bei Dachschrägen und Innenwänden auch. Die winddichte Verfüllung der Hohlräume verbessert außerdem deutlich den Widerstand gegen Schall- und Geruchsübertragung (insbesondere Luftschalldämmung, aber auch Körper- oder Trittschall, und zwar indirekt über den reduzierten Halleffekt).Zugang:
- Oberste Geschoßdecken werden meist von oben (Spitzboden) oder von außen (über eine Dachöffnung, ggf. mit Seilklettertechnik) verfüllt.
- Wohnungstrenndecken können von oben oder von unten erschlossen werden, je nach dem, wo die Öffnungen weniger störend sind.
- Kellerdecken verfüllen wir in der Regel von unten.
Nichts ist so gut, daß man es nicht auch versaut bekommt. Wir zeigen Ihnen daher auch, wie man Dämmung nicht verlegt - so blöd, da wären Sie auch selbst drauf gekommen, daß das nicht funktionieren kann! Haben wir aber schon so oft gesehen, daß man sich an den Kopp greift ...
3. Das Einblasdämmprivileg: Dämmschichtstärke lt. Energieeinsparverordnung (EnEV).
Beim Ausblasen vorhandener Hohlräume gilt das Einblasdämmprivileg der EnEV: es genügt, wenn ein bestehender Hohlraum vollständig mit Dämmstoff ausgefüllt wird (Anlage 3 zu §§ 8 bis 10 der EnEV 2014, Ziff. 1 Satz 4 und 5 für Außenwände, Ziff. 4 Satz 6 zweiter Halbsatz für Dächer und oberste Geschoßdecken, Ziff. 5 Satz 5 für Kellerdecken).Die EnEV soll in absehbarer Zeit durch das "Gebäudeenergiegesetz" (GEG) abgelöst werden. Das Einblasdämmprivileg wurde nahezu unverändert ins GEG übernommen:
- Die obersten Geschoßdecken (OGD) werden dann in § 47 (1) geregelt sein, weil für dieses Bauteil eine separate Dämmpflicht besteht, nicht nur im Rahmen einer sowieso geplanten Sanierung. Das Einblasdämmprivileg ist in Absatz 2 enthalten.
- Die Dämmung von Kellerdecken, Außenwänden und Dächern sind in Anlage 7 zu § 48 geregelt. Das Einblasdämmprivileg ist nun in einer Fußnote zu "finden" (wenn man es denn findet).
- mit 05 cm Zelluloseflocken auf 0,45 W/m²K (0,44 bis 1,05 besser)
- mit 10 cm Zelluloseflocken auf 0,29 W/m²K (0,16 besser)
- mit 17 cm Zelluloseflocken auf 0,24 W/m²K (0,05 besser)
Preis, Wirtschaftlichkeit von Geschoßdeckendämmungen
Die Geschoßdeckendämmung kostet je nach Aufbau und Größe der Decke ca. 20 bis 30 €/m² zuzügl. MwSt. Bei konventioneller Arbeitsweise (Abreißen der alten Dielung, Zuschneiden von Dämmatten, evtl. Aufdoppeln der Balken und Neuverlegen der Dielung) zahlen Sie um die 60 bis 120 €/m² und verlieren noch Raumhöhe.
Der Preis hängt von den Gegebenheiten vor Ort ab, liegt aber in jedem Fall deutlich unter den Kosten, die ein Öffnen der Decken und Einlegen von Dämmstoffmatten verursachen würde. Eine Dampfbremse ist normalerweise nicht nötig, sondern eher schädlich: die Putzschicht hat eine dampfbremsende Wirkung, auch in einem ungedämmten Wäscheboden ist es durch Windschutz und Sonnenaufstrahlung stets wärmer als draußen, der Taupunkt ist außerhalb der Geschoßdecke, und der Dämmstoff Isofloc ist dafür geeignet, Tauwasser vorübergehend (im Winter) einzulagern, bis es im Sommer wieder ausdiffundieren kann.
4. Dämmpflicht
Die Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) verpflichtet in § 10 Abs. 3 Eigentümer von Wohngebäuden, bis 31.12.2015 "zugängliche" Decken beheizter Räume "so zu dämmen, dass der Wärmedurchgangskoeffizient der Geschossdecke 0,24 Watt/m²·K nicht überschreitet." Bei Einsparungen von ca. 4,50 €/m²/Jahr und durchschnittlichen Kosten von brutto 30 €/m² ergibt dies z.B. eine Amortisationsdauer von 6,6 Jahren (30 € Kosten geteilt durch 4,50 € Jahresertrag, wer nachrechnen möchte).Lange interessierte sich niemand für § 27 "Ordnungswidrigkeiten" der EnEV 2014. Seit 2018 aber bauen die Länder nach und nach ihre "EnEV-Kontrollstellen" auf. Das Bußgeld kann nach § 8 (1) Nr. 1 EnEG 2013 bis zu 50.000 € betragen.
Mit der Geschossdeckendämmpflicht etwas vorzuschreiben, was ohnehin Sinn macht, macht das Sinn? Eine Informationskampagne wäre da sinnvoller, fanden wir lange Zeit, und waren gegen eine Dämmpflicht. So steht´s noch in unserem Artikel über Geschoßdeckendämmung in der Zeitschrift "Das Grundeigentum" von März 2012. Ein Update dazu gibt´s in der Fachzeitschrift "der bauschaden" von August 2018 und in unserem Merkblatt "Fünf teure Irrtümer der Geschoßdeckendämmung".
Durch die obersten Geschoßdecken im Altbau verschwendet Deutschland jährlich 32,5 Mrd kWh bzw. 8,5 Mio. Tonnen CO2. Nach 10 Jahren Fast-Stillstand bei obersten Geschoßdecken kommen wir allmählich dazu, eine sanktionsbewehrte Dämmpflicht für sinnvoll zu halten. Allerdings hätten die Bundesregierung und die DENA das größte Bußgeld verdient, weil niemand dort je etwas von kalt hinterlüfteten Dämmschichten gehört hat und sie entsprechend in ihren Broschüren immer wieder Dämmatten oder -platten auf kalt hinterlüfteten Holzbalkendecken verlegen lassen. Ein weiterer Grund, warum beim rentabelsten Bauteil am wenigsten gedämmt wird, liegt in den Mehrheitsverhältnissen von Wohnungseigentümergemeinschaften. Lesen Sie weiter ...
5. Schon ab 0,57 W/m²k oder mehr: Dämmpflicht für Holzbalkendecken nicht erst ab 1,11 W/m²k.
In Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG´s) finden sich Gegner bei den "Zwischengeschoßlern". Bei der allgemein üblichen Verteilung der Heizkosten zu 70% nach Verbrauch und 30% nach Fläche profitieren sie zwar auch, aber weniger, und es ist ihnen zudem meist nicht bewußt.- "Fachleute" unter ihnen berufen sich dann auf die DIN 4108-2, Abschnitt 5.1.2.1 - dort wird ein U-Wert von 1,11 W/m²k oder besser (= niedriger) verlangt. Holzbalkendecken sind oft schon im Urzustand mit ca. 0,8 W/m²k besser und müßten dann nicht nachgedämmt werden. Die Gegner irren. Dieser Abschnitt 5.1.2 betrifft nur thermisch homogene Bauteile.
- Da Holzbalkendecken aber thermisch inhomogen sind, gilt der erst weiter hinten zu findende Abschnitt 5.1.3 der DIN 4108-2. Dort wird ein Wärmedurchlasswiderstand RG ≥ 1,75 m²K/W verlangt, entspricht einem U-Wert von 0,57 W/m²k. Das schafft keine "naturbelassene" Holzbalkendecke, sie muß also nachgedämmt werden. Laden Sie hier die pdf herunter, in der diese Aussagen mit Ausschnitten aus der EnEV und aus der DIN 4108-2 belegt sind.
6. Mehr Baustellenfotos
aus unserer Dämmpraxis finden Sie im nächsten Kapitel, zum Thema Schallschutz. Zwar gibt es Unterschiede bei der Dämmung, je nach dem, ob es um Schallschutz, sommerlichen oder winterlichen Wärmeschutz geht. Die sind jedoch nicht in Bildern darstellbar, sondern schlagen sich eher in den Berechnungen, in der Materialauswahl, Dichte und Erfolgsprognose nieder. Das, was man bei der Einblasdämmung bildlich am besten darstellen kann, also Öffnungen und Zugänge, gilt für alle Dämmzwecke gleichermaßen.7. Mieter- oder Vermieterproblem?
Spätestens nach der ersten Heizkostenabrechnung melden sich die Mieter schlecht gedämmter Wohnungen, es sei denn, die Miete ist so niedrig, daß damit die überhöhten Heizkosten kompensiert werden.Schlechte Dämmung ist daher immer ein Vermieterproblem:
- bei einer marktüblichen Neuvertragsmiete haben Sie dauernd Fluktuation, weil die Mieter die überhöhten Heizkosten nicht zahlen wollen,
- oder Sie bekommen zuwenig Miete, dann haben Sie immerhin Ihre Ruhe,
- oder Sie investieren in Dämmung und heben die Miete auf Marktniveau an. Diese Investition - bei einem Mieterwechsel vorgenommen - haben Sie in ca. 3 bis 6 Jahren wieder eingespielt, sonst in 11 Jahren (11% Mod.-Umlage entspricht 9,09 Jahren, zzgl. ca. 2 Jahre für Zinsen)
8. Man kann auch falsch dämmen ...
8.1. Kalt unterlüftete Dämmung ...
Zwischen den Balken sind die "Balkenfelder", diese enden in der Dachschräge oder im Traufkasten und werden von Luv nach Lee immer gut durchlüftet. Wenn Sie Geschoßdecken mit Dämmplatten belegen, ohne die Hohlräume darunter - im Inneren der Decke - zu verfüllen, ist die teure Dämmung kalt hinter- oder unterlüftet (sog. Entkopplungseffekt). Die Wärme verläßt das Haus, bevor sie die Dämmung erreicht und von ihr aufgehalten werden kann. Wer noch einen neutralen rechnerischen Beweis dafür braucht, daß eine kalt unterlüftete Dämmung wirkungslos ist, findet den Beweis hier nebenstehend. Ubakus ist für jeden im Internet nutzbar, in einer eingeschränkten Version sogar kostenlos.Der erste Schritt ist also immer das Verfüllen der Hohlräume, weitere können erst darauf sinnvoll aufbauen, egal ob es sich um eine Holzbalkendecke handelt (Zeichnung hier nebenstehend) oder um eine Betondecke mit Traglattung und Dielenfußboden (übernächster Absatz).
Den hier nebenstehenden Aufbau finden Sie als Foto und sogar als technische Zeichnung in den Broschüren und Webseiten vieler namhafter Hersteller von Dämmplatten, egal ob aus Polystyrol, Polyurethan, Steinwolle oder Glaswolle. Glückliche Heim- oder Handwerker verlegen Platten, rollen Matten aus, auf obersten Geschoßdecken, die klar anhand der Dielenböden als Holzbalkendecke erkennbar sind.
Die Fotos aus den Herstellerbroschüren streuen in unzählige Zeitungsartikel, werden von Architekten und von den Bauabteilungen der Wohnungsunternehmen übernommen, und es wird nicht eine Sekunde lang nachgedacht. Die kalte Belüftung unter der Dämmung sieht man nicht, also gibt es sie nicht.
Quadratkilometerweise vermeintlich gedämmte Decken sind das Ergebnis, wirkungslos. Und sicher nicht immer aus Gedankenlosigkeit, sondern wider besseren Wissens, denn für Fachleute ist es nicht so schwer, von selbst darauf zu kommen.
Heilung ist möglich: wenn wir die Hohlräume verfüllen dürfen, aktivieren wir sogar noch die Dämmung auf der Geschoßdecke und geben ihr den Sinn, für den sie einst eingebaut wurde.
8.2. Falsch angeordnete Dämmung ...
Betondecken mit Traglattung und Dielenfußboden werden oft - reflexhaft - mit "massiv" gleichgesetzt, der Hohlraum wird übersehen und die linke, falsche Variante ausgeschrieben. Ob es so funktioniert, scheint den handelnden Bauingenieuren egal zu sein, Hauptsache man kann danach die Modernisierungsumlage erheben.Daß diese Decken besonders schimmelanfällig sind, erkennt man am besten an der obigen Schnittzeichnung. Gerade der Xel-Bereich um die Sockelleiste herum, zwischen Fußboden und Wand bzw. Decke und Wand ist weniger luftumspült und daher besonders kalt. Hier kondensiert das Wasser aus der Raumluft aus, die Oberflächen werden feucht und es bildet sich Schimmel. Zu einer nachhaltigen Schimmelsanierung gehört daher immer die fachgerechte Dämmung.9. Betondecke als oberste Geschossdecke ...
Kein Hohlraum, den man einfach auffüllen könnte, viel Wärmeverlust, der Boden soll begehbar bleiben. Also Steinwollplatten auflegen?Lesen Sie weiter unter begehbar gedämmten Betondecken